Fahrzeugreinigung

Tipps und Tricks zur richtigen Außen-Reinigung von Wohnwagen und Wohnmobil
© Anton Sima
Wenn das Freizeitfahrzeug länger steht, insbesondere im Freien, machen mit der Zeit dunkle Regenstreifen, Grünbelag, Vogelkot, Blütenstaub und alleine schon die Luftverschmutzung das Gefährt unansehnlich. Vorbeugen kann man durch das Abstellen im Carport oder - noch besser - in einer geschlossene Halle. Neben geringerer Verschmutzung beugt man hier insbesondere auch Schäden und Wertminderung durch UV-Strahlung vor. Hat man kein eigenes Carport, kostet gemietete Stellfläche Geld. Hier muss jeder für sich abwägen: Kosten gegen Nutzen. Diese Rechnung sieht bei einem gebrauchten Wohnwagen um 10.000 Euro wohl anders aus als bei einem 100.000 Euro schwerem Reisemobil. 
Die Motive, warum man sein Fahrzeug reinigt, sind unterschiedlich. Ist es für die einen der Stolz ein schönes Fahrzeug zu besitzen oder das Wohlgefühl mit einem glänzenden Mobil auf Urlaub zu fahren, sind für andere Werterhalt und Vorsorge ausschlaggebend. Spätestens nach dem Winter und nach der Urlaubsfahrt ist eine Generalreinigung aber fällig. 
 

Waschstraße

Es gibt auch für Wohnmobile Waschstraßen, das sind meistens LKW-Waschstraßen. Das ist die schnellste Variante der Reinigung. Man muss nur sicher sein, dass die Waschstraße auch für Wohnmobile geeignet ist. Die Bürsten können sehr hart sein und den Lack beschädigen. Die eingesetzten Reinigungsmittel könnten aggressiv sein und die Acrylfenster schädigen.  Anders als beim PKW ist beim Wohnwagen und Wohnmobil deshalb die Handwäsche die gängigere Variante. 
 

Ausrüstung

Für die Handwäsche sinnvoll sind: 
Stehleiter, Gartenschlauch, kurz- wie langstielige Bürsten, eventuell mit Teleskopauszug, Reinigungstücher, Schwamm, Kübel, Reinigungsmittel, Sprühflasche, Gummihandschuhe und in der kühleren Jahreszeit Gummistiefel. Ein Schwamm ist besser als ein Tuch, weil der sich besser der Fahrzeugoberfläche anpasst, insbesondere bei Hammerschlagblech. Gute Erfahrungen haben wir mit rotierenden Autowaschbürsten gemacht, die es als Zubehör für Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger gibt. Am Hochdruckreiniger sind sie stärker und effektiver. Mit Geduld und ungefähr zwei Stunden Körpereinsatz kann man damit viel Chemie sparen. 
 

Hochdruckreiniger

Ein Hochdruckreiniger ist effektiv aber aggressiv. Deshalb sollte damit – wenn überhaupt  - sehr vorsichtig umgegangen werden. Dichtungen, Aufkleber, Schlösser, geschmierte Teile, Türen und Fenster mögen es nicht, wenn der Wasserdruck zu groß ist. Also entweder aus höherer Entfernung arbeiten oder nur an bestimmten stark verschmutzen Stellen wie Räder, Fahrwerk und Unterboden. Mit dem Hochdruckreiniger kann unter Umständen aus einem bestimmten Winkel und wenn man zu nahe am Fahrzeug arbeitet durch Fenster, Dachluke oder Zwangsentlüftungen Wasser in das Fahrzeuginnere dringen. Die rotierenden Waschbürste allerdings kann hier bedenkenlos verwendet werden, weil der hohe Wasserdruck nur die Bürste antreibt. 
 

Ablauf

Waschen und Versiegeln Sie nicht in der prallen Sonne. Reinigungsmittel trocknen zu schnell ein und es können Schlieren zurück bleiben. Deshalb reinigt man auch in Sektionen und nicht das ganze Fahrzeug auf einmal. Bevor man mit Chemie reinigt, spritzt man das Fahrzeug gründlich ab, um Feststoffe wie kleine Sandkörner später nicht mit der Bürste am Lack zu  verreiben. Beginnen Sie mit dem Dach und reinigen Sie von oben nach unten. Andernfalls werden bereits gesäuberte Bereiche wieder schmutzig. Ansonsten hängt der Ablauf von der Art der Reinigung und insbesondere den eingesetzten Reinigungsmittel ab. Der Handel bietet wie beim PKW unendlich viele Putzmittelchen, Polituren und Essenzen an, die unterschiedlich  eingesetzt werden. Hier folgt man der Gebrauchsanweisung. Will man das Fahrzeug auch versiegeln gilt: Zuerst die Reinigung dann die Versiegelung. Einige Mittel können beides in einem Arbeitsgang. 
 

Mittel zur Reinigung

Einfaches Geschirrspülmittel ist billig und reinigt sehr sanft. Spezielle Caravan-Reiniger sind effektiver, kosten aber deutlich mehr. Gute Erfahrungen haben wir mit Produkten von Yachticon gemacht. Diese Reiniger tun sich mit hartnäckigen Verunreinigungen wie Regenstreifen oder Ruß leichter als Spülmittel. Beim RegenstreifenEx von MultiMan verspricht der Hersteller, dass man damit auch die Acrylfenster reinigen darf. Dr. Keddo Caravan- und Bootsreiniger reinigt und konserviert mit Wachs in einem Arbeitsgang. Dr. Keddo bietet auch eine Reinigungspaste Simar 2 an. Diese darf aber nicht auf Folierungen verwendet werden. 
 

Mittel zur Konservierung

Yachticon Reisemobil & Caravan Politur oder Hochglanzversiegelung reinigen, polieren und Versiegeln in einem Arbeitsgang. Die Fahrzeugwäsche vorher spart man sich aber nicht. Mit dem Sprühwachs von Yachticon kann man nach der Politur zusätzlichen Glanz erzielen. Ranysol von Dr. Keddo ist ein Lackkonservierer und Superglanzolan ein Glanzgeber. 
 

Acrylfenster

Im Vergleich zu Fenstern aus Glas sind Acrylfenster weniger robust und weit empfindlicher. Sie dürfen keinesfalls mit herkömmlichen Reinigern behandelt werden, die Alkohol und andere Lösungsmittel enthalten. So können Spannungsrisse oder blinde Stellen entstehen. Wasser mit ein wenig Geschirrspülmittel oder eben spezielle Mittel aus dem Fachhandel sind geeignet. Man kann sich hier auch die reinigende Wirkung von Fett zu Nutze machen und Pflanzenöl oder Vaseline verwenden. 
Professionelle Mittel sind hier Kr. Keddo Acrylglasreiniger oder AcrylRein von MultiMan. Sind in der Scheibe Kratzer und Schlieren, so kann man diese mit einer Schleif- und Polierpaste entfernen. Ein entsprechendes Produkt dafür ist MulitMann AcrylPolish.
 

Gummipflege

Fensterdichtungen, Türdichtungen, Dichtungen von Serviceklappen und Deichselkasten und andere Gummiteile wie Kühlschrankdichtung werden mit Glycerin, Silikonpaste, Vaseline, Silikonspray oder Talkumpuder behandelt. Oder man greift zu Spezialmittel wie Dr. Keddo Gummi-Protector.  
 

Weitere Spezialmittel

Für alle möglichen Anwendungsgebiete bietet der Handel seine Mittelchen an. 
MultiMan PlanenRein reinigt Zeltdächer, Vorzelte und Sonnensegel. FelgenRein entfernt Verschmutzungen ohne Säure. GrillRein kann man nicht nur für Grillroste, sondern auch für stark Verschmutze Töpfe, Pfannen und Kochmulden verwenden. 

 

Fazit

Oft kann hartnäckiger Schmutz nur mehr mit Schrubben und Körpereinsatz gut entfernt werden. Schrubben ist anstrengend, spart aber Chemie. Vorsicht mit scharfen Reinigungsmittel – eventuell an schlecht sichtbarer Stelle zuerst ausprobieren. Die meisten Chemikalien dürfen nicht an die Acrylscheiben kommen.
 
© Anton Sima
Alle Putzmittel
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Dem Schmutz geht es an den Kragen
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Dunkle Regenstreifen, Grünbelag, Vogelkot, Blütenstaub und alleine schon die Luftverschmutzung machen das Gefährt unansehnlich.
Anders als beim PKW ist beim Wohnwagen und Wohnmobil die Handwäsche die gängigere Variante.
© Anton Sima
Für die Reinigung des Daches benötigt man eine Stehleiter

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